Auerhaus - ein Buch mal anders lesen

30.09.2020

Ein Literaturprojekt im Herbst 2020

Im Deutschunterricht beschäftigten wir uns mit dem Buch "Auerhaus" von Bov Bjerg.
Durch das Erstellen eines Portfolios war es ein ganz anderes Lesen. Wir versetzten uns in die Protagonisten und den Autor hinein, hielten eigene Eindrücke fest, äußerten unsere Meinungen und setzten uns mit solchen schwierigen Themen wie Drogenkonsum und Suizid auseinander. Wir sammelten Informationen zur Jugend der 80er Jahre, zum Leben im geteilten Deutschland und dem Mauerfall sowie zur Bundeswehr und stellten sie in Referaten vor. In der Gruppenarbeit wurde das Auerhaus nachgebaut und eingerichtet und wir erstellten eine Collage, die alle Personen so zeigt, wie wir sie uns vorstellen. Wir drehten einen Film und durften den Autor interviewen.
Es war eine spannende, interessante, lehrreiche, aber auch zeitaufwendige Arbeit, die sich gelohnt hat. Ich glaube, dieses Buch wird uns allen lange in Erinnerung bleiben.
Alexandra Pantchechnikov (9c)

Titelbild zum Roman von Leni M. Kühn
Titelbild zum Roman von Leni M. Kühn
Bov Bjerg liest aus dem Roman Auerhaus in der Aula
Bov Bjerg liest aus dem Roman Auerhaus in der Aula
Bov Bjerg am WRG
Bov Bjerg am WRG

Alternatives Ende für den Roman Auerhaus

So war das Ende natürlich nicht, ich saß fassungslos vor meinem Deutsch-Abi.
Zwei Punkte.
Vera versuchte mich zu beruhigen, aber ich wollte nicht ruhig sein, ich wollte alleine sein.
Ich fühlte mich die nächsten Tage schlecht.
Hatte keinen Antrieb.
Ich ging die übliche Runde durchs Auerhaus. Alles sah grau aus, als hätte jemand mit einem großen Eimer Farbe gekleckert. Frieder ging es ähnlich, aber ich wusste nicht, warum. Wir redeten nicht mehr viel. Ich hatte schon Angst, er würde sich wieder umbringen, aber ich verdrängte den Gedanken.
Es machte mich nur noch trauriger.
Vera war bester Laune und das nervte. Sie hüpfte glücklich durch das Haus, bis ich sie anschrie, sie solle aufhören, so unsensibel zu sein.
Dann hüpfte sie nicht mehr.
Frieder schlurfte aus dem Haus. Ich wollte mir Sorgen machen, aber meine Gedanken führten ins Nichts. So müssen sich Depression anfühlen, dachte ich.
Dann passierte es. Das wahre Ende vom Auerhaus.
Frieder war seit Tagen weg. Die Polizei kam mal wieder ins Auerhaus und begrüßte uns mit den Worten: "Es tut uns sehr leid".
Frieder war tot.
Nicht selbst umgebracht oder so. Erfroren.
Erfrieren ist scheiße, ich hasse Kälte und dachte, dass ich Kälte nicht als Letztes vor dem Tot fühlen will.
Egal.
Frieder war in die Berge gegangen und es war ja irgendwie doch Selbstmord.
Er hatte keine Kraft mehr gehabt und legte sich in den Schnee.
Er erfror. Niemand fand ihn. Niemand vermisste ihn. Ich war schuld. Ich hätte ihn suchen müssen.
Es wurde mir alles zu viel. Das Abi, Frieder, das Auerhaus, einfach alles.
Ich ging in die Berge.
Schon auf dem Weg trank ich die halbe Flasche Vodka, als ich an der Mauer ankam, war sie leer.
Aber ich hatte eine zweite.
Jonas von Redei (9a)