Seminarkursfahrt nach Weimar 2016

01.06.2016

Reisebericht unserer Seminarkursfahrt
nach Weimar im Juni 2016

Diese Reise fand im Rahmen des Seminarkurses Deutsch "Antike Mythen im Wandel der Zeiten" statt, welcher sich mit antiken Mythen und deren Rezeption befasst. Er ist für Q1/Q2 wählbar und lässt sich gut in den eigenen Stundenplan integrieren. Die Unterrichtsinhalte sind sowohl spannend als auch für den regulären Unterricht unterstützend, wie z.B. in diesem Jahr, indem sich der Schwerpunkt auf Goethes Interpretationen und Rezeption antiker Mythen sowie wissenschaftliches Arbeiten mit besonderem Blick auf eine BLL (5.PK) bezog. Vertiefend dazu traten wir also mit unserer Kursleiterin Frau Vorwald und mit Frau Fischer-Sabrow als Begleitung die Fahrt in Goethes Schaffenszentrum an.Nach guten vier Stunden Fahrt trafen wir am Zielort ein und bezogen unsere Pensionszimmer. Direkt danach spazierten wir am Rande der Altstadt zum Liszt-Haus, in dem uns das Leben und Werk des berühmten Komponisten und Pianisten Franz Liszt nähergebracht wurde. Die museumspädagogische Umsetzung war sehr gut, man konnte sich sogar die Stücke des Pianisten einzeln und in Ruhe nach der Führung anhören. Danach hatten wir Zeit, die wunderschöne Altstadt zu erkunden und uns etwas zu stärken. Am verabredeten Treffpunkt trafen wir uns zum Abendspaziergang durch den herrlichen Park an der Ilm. Trotz des etwas regnerischen Wetters verzauberte uns der Park in seiner grünen Schönheit.

Am Dienstag machten wir uns nach dem Frühstück auf zum Schwerpunkt der Fahrt, Goethes Wohnhaus. Das Stadthaus, welches er von Großherzog Carl August erhielt, ist nach Goethes Farbenlehre angestrichen und die Einrichtung zeigt deutliche Einflüsse seiner Italienreise. Die anschließende Führung durch das Goethe-Museum machte uns die Vielseitigkeit dieses Mannes deutlich: Mineralogie, Osteologie, Anthropologie und Biologie waren in der Sammlung vertreten. Sogar den Zwischenkieferknochen konnten wir bewundern. Die zahlreichen Exponate sowie persönliche Gegenstände Goethes illustrierten seine Lebensweise. Die letze Führung des Tages durch das Stadtschloss, welches zum Teil unter Goethes Aufsicht wiederaufgebaut wurde, bewies die zeitlose Schönheit des Schlosses. Antike Elemente verbunden mit zeitgenössischen Einrichtungsgegenständen bringen den Besucher zum Staunen und zum Innehalten. Danach stärkten wir uns bei Pizza und Pasta in einem Lokal in der Altstadt.

Der nächste Tag barg für uns eine Einführung in das Leben eines anderen Dichters, welcher in Weimar gelebt hatte. Friedrich Schillers Haus war anders eingerichtet als das von Goethe, doch es hatte seinen ganz eigenen Charme. Ein Besuch im Wittumspalais, des Gesellschaftshauses der Großherzogin Anna Amalia, durfte natürlich nicht fehlen und ließ uns Einblicke in das Viergespann von Weimar, bestehend aus Goethe, Schiller, Herder und Wieland, erhaschen. Anschließend schauten wir uns noch die Anna-Amalia-Bibliothek an, welche mit ihren zahlreichen Büsten eine Hommage an die klugen Köpfe Weimars ist. Gegen Abend nahmen wir noch an einer Diskussion in einer Depandance des Deutschen Nationaltheaters zum Thema "Terrorismus" teil, angeführt von einer französischen Schauspieltruppe, die zu Beginn eine Improvisation zeigte, um die Zuschauer auf das Thema einzustimmen. Im Havanna Club haben wir den Abend ausklingen lassen und noch eifrig weiter diskutiert.

Der letzte Tag begann mit einer Führung durch Goethes Gartenhaus, seinem ersten Wohnort in Weimar, welches heute noch von einem lieblichen Garten umgeben ist und auch Teile von Goethes Leben festhält. Ein letzter Spaziergang durch den Park und die Altstadt zum obligatorischen Souvenireinkauf weckte eine gewisse Wehmut in uns, die sich oft nach einer gelungenen Fahrt beim Reisenden einstellt. Sie wird uns allen definitiv in Erinnerung bleiben, sowohl durch die Dinge, die wir gelernt haben als auch durch die gemeinsamen Erlebnisse in der wunderschönen Stadt Weimar.

Laura Koren, 2. Semester