Leon und Lukas zu Gast bei der Jungen Sicherheitskonferenz – Ein Bericht, 02/25
Vom 27. bis zum 28. Februar 2025 nahmen Leon Rabinovici und Lukas Vlachakis an der Young European Security Conference (YESC), dem jungen Äquivalent der Münchener Sicherheitskonferenz, teil. Im verlinkten Artikel berichten sie über ihre Erfahrungen bei YESC und geben einen Einblick, wie junge Menschen die Zukunft politischer Entscheidungen mitgestalten können.
Vom 27. bis zum 28. Februar 2025 nahmen wir, Lukas Vlachakis und ich, Leon Rabinovici, an der Young European Security Conference (YESC) teil, die sich mit aktuellen sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen beschäftigte. Das Besondere an dieser Konferenz war, dass Jugendliche aus ganz Europa und teilweise aus den USA im Alter von 15–22 Jahren in Berlin zusammenkamen und sich auf Englisch über Sicherheit austauschten, Experten aus verschiedenen politischen Abteilungen zuhörten und am Ende sogar ein Stück weit selbst zu Experten werden konnten.
Den Veranstaltern, also der Hertie-Stiftung sowie der Schwarzkopf Foundation, war es besonders wichtig, zu dieser Zeit eine solche Veranstaltung zu organisieren, damit Jugendliche aufgeklärter über die Sicherheitslage und den erweiterten Sicherheitsbegriff werden, sich der Probleme in unserer Welt bewusst werden, aber auch gemeinsam nach Lösungen suchen können und dabei Kontakte in ganz Europa knüpfen.
Ich selbst habe nun zum Beispiel neue Freunde in Irland und Portugal, mit denen ich gut in Kontakt bin.
Der erste Tag begann mit Redebeiträgen und einer Diskussion verschiedener Experten und Politiker im Haus an der Urania, in denen über die Entwicklung und die Gestaltung der globalen Sicherheit gesprochen wurde. Mit dabei war beispielsweise eine Bundestagsabgeordnete der Grünen, eine europäische Jugendparlamentsabgeordnete und eine Professorin der Hertie School. Anschließend wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Es gab verschiedene Gruppen wie z. B. Technologie, Klima, Wirtschaft und Afrika sowie noch ein paar weitere. Jede Gruppe beschäftigte sich individuell mit ihrem Thema, angepasst an den Sicherheitsbegriff. Ich war in der Gruppe Wirtschaft, in der wir uns ausgiebig mit den Auswirkungen der Wirtschaft auf die Sicherheit beschäftigt haben. Wir führten zum Beispiel SWOT-Analysen durch, in denen wir die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der internationalen Wirtschaftsordnung bewerteten.
Ein weiteres großes Thema war das Aufeinandertreffen von nationaler Sicherheit und wirtschaftlichem Wachstum. Neben diesen Themen wurden weitere Aspekte intensiv besprochen. Lukas hingegen war in der Technologie Gruppe. In der Gruppe wurde zuerst etwas über Mikrochips und ihre Auswirkungen auf die internationale Sicherheit berichtet. Danach haben sich die Teilnehmer in Gruppen zusammengefunden in welchen sie die folgenden 3 Themen debattiert haben:
- Sollten durch Ai gesteuerte Waffen im Kriegsfall erlaubt sein?
- Sollten Cyber Angriffe, in welchen Menschen zu Schaden kommen, genauso stark wie physische Angriffe bestraft werden?
- Ist eine von Unternehmen anstelle von Staaten regierte Welt sicherer?
Außerdem haben sie viel über AI als generelles Sicherheitsrisiko gesprochen und wie verschiedene Regierungen/ Nationen darauf reagieren. Auch die klimaschädlichen Auswirkungen von AI, ihre Schattenseiten und AI-gesteuerte Waffensysteme waren Thema der Gruppe Technology.
Am zweiten Tag standen zunächst Gruppen-Bonding und die Zusammenarbeit innerhalb der Arbeitsgruppen auf dem Programm. Ein zentrales Thema war das Konzept des Imperial Mode of Living, das die Dominanz und Ausbeutung von Menschen und natürlichen Ressourcen beschreibt. Dieses komplexe Thema wurde uns von einem Experten nähergebracht. Nachdem wir so viel Spannendes und Neues gelernt hatten, wurde es Zeit, einen Experten aus unserer Gruppe auszuwählen, der unsere Gruppe bei der Abschlussveranstaltung im Roten Rathaus vor der gesamten Konferenz vertreten sollte.
Anwesend waren die ehemalige deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der ehemalige slowakische Verteidigungsminister Martin Sklenár sowie Prof. Dr. Tobias Bunde von der Münchner Sicherheitskonferenz. Nachdem die Person ausgewählt wurde, haben wir gemeinsam in der Gruppe Lösungen und Anregungen für die wirtschaftliche Sicherheit in Europa mit unserem neu erlernten Wissen zusammengestellt.
Danach fuhren alle Teilnehmer gemeinsam in das Rote Rathaus, wo jede Gruppe ihre Anregungen vorstellte. Anschließend gab es einen kleinen Empfang, bei dem sich alle ein letztes Mal austauschen konnten.
Insgesamt war die YESC eine wertvolle Erfahrung, die mir tiefere Einblicke in den Sicherheitsbegriff und die Sicherheit Europas gegeben hat. Ich hoffe, in Zukunft öfter an solchen Veranstaltungen teilnehmen zu dürfen.
L. Rabinovici, Q4